KULTURDENKMAL LANDGRABEN

Kulturdenkmal Landgraben

Der Landgraben war von 1437 – 1779 durch 342 Jahre die Grenze zwischen Österreich und Bayern
Es ist wahrscheinlich, dass der Vogteiinhalber Reinprecht von Wallsee, mit Zustimmung Kaiser Friedrich III., einen Grenzgraben im Pöndorfer Bereich ziehen ließ. Urkundlich wird der Landgraben erst 1581 erwähnt und sein Verlauf oberflächlich beschrieben. Die vom Salzburger Grenzort Obermühlham, quer durch das Pöndorfer Gebiet über den Höhenrücken des Höhnhart (später Kobernaußerwald genannt) führende Linie, war seit dem 13. Jahrhundert, sicher aber seit Übernahme der Herrschaft Friedburg durch den Herzog von Bayern-Landshut 1437 bayrisch-österr. Staatsgrenze bis zum Jahre 1779. So kam es, dass das in sich geschlossene Pöndorfer Pfarrgebiet, im Hoheitsbereich von zwei Herzogtümern lag.

 

Die Pfarre Pöndorf und die Filiale Frankenmarkt
Auszug aus dem Buch "Reformation, Gegenreformation und kirchliche Erneuerung im Land ob der Enns und im Attergau" von Helmut Pachler, Atterwiki

Cyriac von Polheim, der Pfandherr von Frankenburg, Kogl und Kammer, war ein Anhänger Luthers. Die Pfarre Pöndorf mit der Filiale Frankenmarkt war so ausschließlich protestantisch, dass schon 1575 der Herzog von Bayern um Abtretung der in der Herrschaft Friedburg und damit zu Bayern gehörenden Ortschaften der Pfarre Pöndorf ansuchte. Diesem Plan widerriet jedoch der Klosterrat.
Als die Herrschaften Frankenburg, Kogl und Kammer zu den Khevenhüllern kamen, gehörte der österreichische Teil von Pöndorf zu zwei Verwaltungsbezirken, nämlich Frankenburg und Kogl. Ein weiterer Teil gehörte weiterhin zur Herrschaft Friedburg und damit zu Bayern. Die Untertanen der Herrschaft Friedburg hatten streng katholisch zu sein und die Herrschaft verbot den Untertanen jeden Besuch eines evangelischen Gottesdienstes in Pöndorf. 1582 baten die bairischen Pfarrholden neuerdings den Herzog Wilhelm von Bayern um die Wiederbesetzung Pöndorfs mit einem katholischen Geistlichen. Der Kirchenbesuch in Pöndorf sei ihnen wegen der dort gepredigten Irrlehren, verboten, daher hätten sie einige Jahre mit großen Beschwerden den Gottesdienst in Straßwalchen besucht. Die Jugend könne nicht im göttlichen Wort unterwiesen werden und wachse in Grobheit auf. 1590 einigte man sich in Pöndorf auf eine Teilung der Konfessionen in der Pöndorfer Kirche, Mattsee stellte dafür einen katholischen Priester an. 1574 drängte Passau das Stift Mattsee, den Pfarrer Leopold Pauchinger von Frankenmarkt abzusetzen und einen katholischen Pfarrer zu präsentieren. 1576 wurde Philipp Straßer Pfarrer, fiel aber 1581 vom katholischen Glauben ab. Die Pöndorfer Bauern, soweit sie auf bayrischer Seite wohnten, waren katholisch und weigerten sich, dem evangelischen Pfarrer von Frankenmarkt den Zehent zu zahlen. Der protestantische Pfleger von Kogl und Graf Bertholomä Khevenhüller hielten zu den Marktbürgern von Frankenmarkt und den evangelischen Bewohnern von Pöndorf. Pfarrer Straßer konnte sich unter dem Schutz der Bürgerschaft bis 1595 halten, obwohl verschieden Priester sich bewarben. Die Frankenmarkter berufen sich 1608 darauf, sie seien 42 Jahre in ruhigem Gebrauch der Augsburger Konfession gewesen, also kam es etwa 1567 zu Religionsänderung, etwa zur gleichen Zeit wie in Vöcklamarkt. In Vöcklamarkt gab es seit 1564 evangelische Geistliche. Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 und der Niederlage der protestantischen Adeligen in Böhmen, wurden 1624 die Prädikanten ausgewiesen, die meisten Bewohner aber blieben lutherisch, daher wurde am 10. Oktober 1625 ein neues Reformationspatent erlassen....

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